Wanderung in Lappland, Sarek Nationalpark, September 2011

Es ist eine Welt voller Brausebäche, und das ist gut so! An einem Brausebach kann man beinahe unendlich viel Tee schlürfen, manchmal so viel, dass man gar nicht loswandern möchte und den lieben langen Tag faul sein könnte. Irgendwann verlasse ich dann aber doch meinen Zeltplatz am Brausebach Gasska Låvdakruvtásj. Brausebäche fließen an diesem Tag noch mehr als sowieso üblich in dieser Gegend, sogar einen himmlischen Brausebach gibt es heute. Ich wandere durch das nordwestliche Guohpervágge ( ein Tal ), parallel und in Sichtweite zum Låvdakjåhkå, einem schon größeren Brausebach.

Im Großen und Ganzen ist im Sarek nicht viel los, dennoch sehe ich heute aus irgendeinem Grund einige Leute, vielleicht sogar etwa 7 Stück. Und alle sind sie damit beschäftigt Brausebäche zu überqueren. Dazu muss man seinen schweren Rucksack absetzen, die Wanderschuhe ausziehen und alles, was bis etwa mittlere Oberschenkelhöhe nicht nass werden sollte, in trockene Sicherheit bringen. Ein Unterfangen, welches sich aufgrund erwähnten Brausebachs von oben, schwierig gestalten kann. Dann geht man durch die Fluten, barfuß oder viel besser, mit Wasserlatschen.

Nach allerhand Regen ist der Brausebach Alep Låvdakruvtásj die größte Hürde auf dieser Etappe. Zurück in meinen Wanderschuhen steuere ich geradewegs auf den See Låvdakruvjávrásj zu, wo sich ein kleines Samenlager befindet. Ich beschließe abzukürzen und steige rechter Hand einen Hang Richtung der kleinen Hochebene Låvdakvárddo hinauf. Oben angekommen erwartet mich ein Wirrwarr kleiner Seen und Gewässer.

Ich befinde mich hier im Grenzgebiet zum Padjelanta Nationalpark, dessen Berge viel weiter geschwungen und weniger steil sind, als die des Sareks. Am Brausebach Lijggebuoldajågåsj finde ich einen guten Zeltplatz. Mal ganz abgesehen davon, dass es einige feine und erfrischende Badegumpen gibt, habe ich von hier einen weiten Rundumblick Richtung Padjelanta und Norwegen auf der einen Seite. Das Bild zeigt den Rückblick Richtung Sarekberge und -gletscher, die nun immer kleiner erscheinen.

Es regnet nicht mehr, langsam kämpft sich die Sonne durch, die nächsten Tage werden noch einmal sommerlicher werden ...

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