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Máhtutjåhkkå
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Sarekdurchquerung, Februar 2015
Schweden, das sind idyllisch und ruhig gelegene Seen, Seerosen, weite Wälder, rote Häuschen mit weissen Ecken und Kanten. Das wissen wir alle, aber Schweden hat auch eine ganz andere Seite, eine wilde und ungestüme Seite in einsamer Berglandschaft. Schweden ist ein Eldorado für Wildniswanderer, hier findet man einige der wenigen, noch ziemlich unberührten Gegenden Europas.
Während man in Norwegen oder auf Island auch per Fahrrad oder dem Auto in ziemlich urige Gegenden vordringen kann, geht das in Schweden kaum. Ganz oben im Norden, in Lappland, führen einige lange Sackgassen ins Fjäll, den schwedischen Bergen. Von der letzten Bushaltestelle muss man dann immer noch recht weit gehen bzw. im Winter mit Ski laufen, ehe es richtig wild wird.
Der Sarek Nationalpark liegt in der Kommune Jokkmokk, die fast so groß ist wie Hessen. Etwa 5000 Einwohner leben hier, der größte Teil in Jokkmokk selbst und zwei, drei anderen Dörfern. Das Dörflein Kvikkjokk, wo wir unsere diesjährige Tour starten, zählt noch 10 Einwohner. Als ich vor etwa 20, 25 Jahren zum ersten Mal hier war, gab es in Kvikkjokk noch einen kleinen Dorfladen. Es ist nichts mehr, viele Häuser stehen leer, so wie in ganz Lappland.
Nun ja, hier im Sarek leben gar keine Menschen, die Gegend ist (menschen-)lebensfeindlich, wenn man so will. Im Großen und Ganzen sind die Berge im Fjäll rund, abgeschliffen von riesigen Gletschern während der letzten Eiszeiten. Im Sarek gibt es im Gegensatz dazu auch viele spitze Berge, Schwedens alpine Seite. Im höchsten Fall sind die Berge fast 2100 m hoch. Nicht sehr hoch, aber spätestens auf den Gipfeln ist der Eisegrimm unterwegs ... ;-).
Dieser Morgen ist wunderschön, sonnig und nicht allzu kalt. Wir sind froh, dass sich der Nebel vom Vortag endlich verzogen hat, und wir etwas von dieser großartigen Berglandschaft sehen können ( wie u. a. das Máhtutjåhkkå-Massiv auf dem Bild), in aller Alleinsamkeit ...
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